Jakobsweg: Angekommen

Ich bin angekommen. Angekommen da wo ich hinwollte: nach Santiago de Compostela. Bei mir. Bei tollen Menschen.

Bin ich jetzt ein anderer Mensch? Ja, vielleicht. Ich bin wieder ein Stück offener geworden. Habe Teile außerhalb meiner Komfortzone hereingeholt in diese. Habe Teile meines Ichs, die ich nicht so mochte etwas mehr lieben gelernt.

Die Ankunft war schön. Wir gingen in der Gruppe durch die engen Gässchen der Stadt in Richtung Kathedrale. Ich war aufgeregt, berührt, ein paar Tränchen der Freude flossen. Die Kathedrale ist wunderschön, alle sitzen auf dem Boden, kommen an, machen Fotos…ein toller Moment, trotzdem ein leiser Moment. Ich sitze einfach da und spüre in mich hinein. Die innere Ruhe und Zufriedenheit ist noch da. Ich kann inmitten der freudigen Gruppe auf einmal ganz für mich sein. Etwas, das ich nie so richtig hatte. Immer dieses: „Du bist zu still. Du musst mehr reden.“ im Kopf.

Nichts davon.

Ich muss gar nichts.

Dieses Gefühl möchte ich mit nach Hause nehmen.

Jetzt am nächsten Tag sitze ich hier auf dem Platz vor der Kathedrale. Alleine. Traurigkeit kommt auf. Darüber, dass Menschen erstmal wieder gehen. Aber es bleibt nicht dabei. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Alexandra in Köln - schon ganz bald. Auch die Anderen möchte ich wiedersehen.

Vielleicht auf dem nächsten Camino.

Ich fühle mich geerdet und stark und gleichzeitig ganz offen und sensibel. Beides ist gut so wie es ist.

Mela <3

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Was für mich „Innere Mitte“ bedeutet. Und warum es auch dort nie langweilig wird.

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Jakobsweg: Tag 15 oder Zeit zum Reflektieren