Jakobsweg: Tag 9 oder die Batterie ist leer
Heute habe ich vor Erschöpfung weinen müssen. Ich stand am Berg und war immer noch nicht oben obwohl ich mich so gequält hatte. Mir kamen die Tränen, weil ich das Gefühl hatte kräftemäßig wirklich nicht mehr zu können. Just in dem Moment kam eine mir unbekannte Frau und meinte im Vorbeigehen einfach nur „Good job!“. Daraufhin musste ich noch mehr weinen. Kurz darauf kam eine Nachricht von Klaus-Peter, einem lieben Menschen, den ich auf dem Eifelsteig kenngelernt habe und der selbst schon Pilgererfahrung hat. Es passte perfekt in den Moment und war genau das was ich gerade brauchte. Nach einem kurzen Telefonat mit einer anderen lieben Person ging es wieder etwas besser.
Ich habe heute wirklich sehr gekämpft, aber die Ankunft und der anschließende Abend machen alles wieder wett.
Ich traf wieder Menschen, die sich freuten mich zu sehen und mir noch einmal den „Good job“ bestätigten. Auch ohne das ist es ein Erlebnis, dass ich sehr wertschätze. Einfach zusammensein, Oktopus probieren, Rotwein trinken und irgendwann ins Bett fallen um mich morgens um halb 7 wieder fertig zu machen. Die beste Art von Urlaub. Jeden Tag an einem anderen Ort. Mit meinen eigenen Füßen erlaufen.
Dennoch werde ich morgen eine Pause machen und nach Lugo mit dem Bus fahren. Nach 9 Tagen konstantem Gehen habe ich das dringend nötig.
Gute Nacht und bis morgen!
Mela <3